Freitag, 29. Juli 2005

Spaßbremsen Teil 3: Der Polizist

Dieses Mal stellen wir euch den gefährlichsten aller Fraßfeinde des Hanfs vor:

Den Polizisten (Taurus vulgaris). Hierbei unterscheiden wir zwei Arten: Den gierigen (Taurus avidus)und den pflichtbewussten Polizisten (Taurus pius). Das Schadbild beider Spezies ähnelt sich sehr. Sie fallen meist sofort nach der Lokalisierung einer oder mehrerer Hanf-Pflanzen über diese her und reißen sie samt Wurzelwerk heraus, selbst verblühte, getrocknete oder Jungpflanzen bleiben nicht verschont. In selteneren Fällen oder bei der Entdeckung größerer Pflanzenansammlungen locken sie weitere Artgenossen heran und warten gemeinsam so lange, bis sich ein Befall lohnt. Dieser erfolgt meist heuschreckenartig in den frühen Morgenstunden. Nach getaner Arbeit trocknen sie das Kraut, meist unfachmännisch, und versetzen es mit Chemikalien, um den Wirkstoff-Gehalt zu analysieren, woraus in der Folgezeit der Strick für den Kleinstbauern gedreht wird.

Der Unterschied der beiden Arten liegt eher in ihrer Motivation begründet: Der pflichtbewusste Polizist verabscheut Hanf, weil er mit 17 im Vollsuff nach seiner ersten und dann wohl auch letzten Tüte Würfelhusten bekommen hat. Seitdem hat er sich zur Aufgabe gemacht, das Übel sprichwörtlich bei der Wurzel zu packen und alles, was mit Hanf zusammenhängt, gnadenlos zu bekämpfen. Als Vorbild gibt er Ede Zimmermann an. Diese Art tritt häufig im Süden unserer Republik – besonders in Bayern und Baden-Württemberg – in Erscheinung. Der gierige Polizist raucht selbst Hanf und kann mit seinem Befall regelmäßig und ganz umsonst seine Vorräte auffüllen. Es gibt seltene Exemplare, die Pflanzen beschlagnahmen um dann mit ihnen Handel zu betreiben. Das einzig Positive dabei ist, dass der Schaden etwas geringer ausfällt als beim Taurus pius, da die beiseite geschafften Bestände nicht mehr in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft auftauchen. Der gierige Polizist hat unverwechselbare Merkmale, welches die Unterscheidung mit seinem äußerlich fast identischen Verwandten erleichtert: Ihm fehlt das Rückgrat, dafür ist sein Gehirn meist etwas leistungsfähiger als das seines pflichtbewussten Artgenossen. Sein Verbreitungsgebiet reicht über die gesamte Bundesrepublik Deutschland.

Beide sind für den Out- und Indoorbereich gleichermaßen gefährlich, ihr geschulter Geruchs- und Spürsinn, die Unterstützung durch Civis pius (pflichtbewusster Bürger, umgangssprachlich auch Denunziant genannt) und speziell ausgebildete Vierbeiner (canis cannabis, der Haschhund) haben zur Folge, dass in den letzten Jahren immer mehr Bauern ihrer Entspannungsgrundlage beraubt wurden und dadurch zu harten Drogen wie Alkohol, RTL2 oder Dr. Schnetkers Wurstbowle greifen mussten. Meist jedoch ist mangelnde Vorsorge der Grund für einen Befall. Deshalb ist auf jeden Fall auf folgende Aspekte zu achten:

Bei Indoor-Pflanzungen sollte auf jeden Fall ein ausreichend großes Belüftungssystem installiert werden, der Aktivkohlefilter sollte deshalb eher zu groß als zu klein gewählt werden. Mit zu lauten Zuchtkammern ist nicht zu spaßen, die Schallreduzierung ist, besonders in Mehrfamilienhäusern, immens wichtig, auch ein verräterischer Lichtschein durch Tür oder Fenster muss auf jeden Fall ausgeschlossen werden. Alle Elektro-Installationen und Bewässerungsschläuche müssen absolut unfallsicher angebracht sein. Wer in seinen eigenen vier Wänden gärtnert, sollte zusehen, nicht anderweitig mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen, oft schon führte eine nicht beglichene Rechnung zu unangemeldetem Besuch. Was das in einem ungünstigen Moment bedeuten kann, muss hier nicht extra erwähnt werden. Und niemals den Strom klauen! Was ihr draußen alles machen könnt, damit die Pflänzchen den Sommer überleben, steht in unserer Sonderausgabe Growing. Das Wichtigste ist, seine Mädels vor fremden Blicken zu schützen.
Ist das Kind erst einmal im Brunnen, ist eine herkömmliche Schädlingsbekämpfung nicht mehr möglich. Schadensbegrenzung heißt jetzt das Zauberwort. Wie bei allen (Fraß-)Feinden des Hanfs hilft gutes Zureden überhaupt nicht, ist also genauso sinnvoll wie mit Spinnmilben, Thripsen oder Minierfliegen zu sprechen. Deshalb: Besser die Hilfe eines Fachmanns anfordern, in diesem Falle ist das – nein kein Schädlingsbekämpfer sondern ein Rechtsanwalt. Diese Spezies ist auch mit der Sprache und den Haustieren von Hanf-Feinden, dem Amtsdeutsch und dem Amtsschimmel besser vertraut als die meisten Gärtner. Das in einigen Ländern weit verbreitete Mittel „Bakschisch“ (umgangssprachlich: „Bares“ oder andere „Zuwendungen“) hat in diesem Bereich keine Zulassung und ist auch auf dem Schwarzmarkt für den Durchschnitts-Konsumenten nicht erhältlich. Was nun wiederum nicht heißt, dass dies auch für andere Bereiche der Volkswirtschaft und einige Behörden gelten würde, dort wird besagtes „Bakschisch“ jedoch nicht zur Gefahrenabwehr, sondern oft als „Entscheidungshilfe“ für Menschen in wichtigen Positionen eingesetzt.

Die Folgen eines Befalls von Taurus pius und Taurus avidus sind sehr weitreichend, ein Ernteausfall von 100 Prozent ist garantiert, außerdem ist mit einer Geld- oder sogar einer Freiheitsstrafe zu rechnen. Es gibt zwar kaum Länder, in denen die hier behandelten Hanf-Feinde nicht auftreten, jedoch ist der verursachte Schaden aufgrund der Gesetzeslage in einigen Ländern wie Kanada, Schweiz, Spanien, Niederlande deutlich geringer. Unerwähnt –weil ungefährlich – ist die sehr seltene Art des wegschauenden Polizisten (Taurus caecus). Diese Spezies tritt dafür häufiger in oben erwähnten Ländern auf. Wir weisen in diesem Zusammenhang noch einmal darauf hin, dass der Anbau von Hanf in unserer Republik genehmigungspflichtig ist. Da ein Antrag auf eine solche Genehmigung aussichtslos ist, raten wir jedem davon ab, Hanf in Deutschland anzubauen, dieser Beitrag dient lediglich der Information.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Schnelles Login:

0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare zeigen