Dienstag, 7. Februar 2006

>> Ambient / Lounge

Groovecatcher – After The Rain (elektrolux)

Seit über einem Jahrzehnt perfektionierte der im westlichen Cornwall lebende Simon Cooper mit mittlerweile zwölf Alben für das niederländische Oreade-Label naturbetonten Ambient und Relaxation-Music, bevor er vor zwei Jahren zusammen mit der ausgebildeten Sopranistin und Jazz-Sängerin Manuela Van Geenhoven das gemeinsame CD-Projekt „The Jewelled Planet“ aus der Taufe hob. Der Erfolg dieser CD kam nicht nur dem britischen World Wildlife Found und der zum Schutz der bedrohten Elefanten aktiven niederländischen Naturschutzgruppe „Vrienden van de Olifant“ zugute, sondern ließ bei allen Beteiligten den Wunsch nach einer Fortsetzung entstehen und ist somit die eigentliche Geburtsstunde des Groovecatchers. Mit ihrem Elektrolux-Debüt „After The Rain“ gelingt den beiden britischen Produzenten Simon Cooper und Phil Webb sowie der belgischen Sängerin Manuela Van Geenhoven schon jetzt eines der musikalischen Highlights im zehnten Jubiläumsjahr des Labels. Gleich das Intro „Never Alone In New York“ ist sehr moody und bewegt sich in Richtung Insel-Feeling. Groovecatchers Chill-Out-Hymnen wie „Intoxicated“, „Walking By“, „After The Rain“ oder „Angel Of Nature“ beziehen ihre emotional reinigende Kraft aus dem Zusammenspiel des bezaubernden Gesangs und der tief anrührenden Melancholie der Downbeat-Dubs, bei der mediterrane Strandgefühle genauso wie lau-romantische Nächte in den Schluchten der Großstadt den perfekten Soundtrack erfahren. Eben wie das tiefe Durchatmen nach einem Sommerregen! Insgesamt wird mit sehr vielen Effekten gearbeitet – mit Streichern der Sechziger, mit deepen Flächen und mit verspielten percussiven Sounds. Und überall dominiert die erotische Stimme der Sängerin, die perfekt mit den Beats korrespondiert. Die jazzigen Einflüsse des Projektes gehen hingegen vor allem auf das Konto des mit Cooper befreundeten Produzenten und VJs Phil Webb, der seit den Acid Jazz-Tagen Ende der Achtziger die Entwicklung eines modernen Jazz-Begriffes tatkräftig mitgestaltete. „After The Rain“ brilliert als intensive Begegnung organisch-naturalistischen Ambient-Pops und jazzig aufgebrochenen Lounge-Sounds zwischen Balearic Beats und mellow Drum’n’Bass. Und ich lasse mir hier jetzt nochmals von dieser lasziven Stimme was Heißes ins Ohr flüstern.

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