Dienstag, 5. September 2006

Franky Kubrick: Mein Moneyfest (optik records)

>> HipHop

Im Jahr 2003 sorgte er mit der Snoop Dogg/Pharell-Parodie „Du Blutest Voll“ für einen regelrechten Downloadhype bei Rapfans. „Mit dem Rücken zur Wand“ erlebten meine Freundin und ich im Sommer 2004 seinen exzellenten Live-Auftritt im Berliner Magnet Club. Zwei Jahre später: „Ich wurde zum Kopfnicker, Four Artist, Topspitter, gesigned und gedropped, brauchte ’n Job und wurd’ Optiker!“ So beschreibt Franky Kubrick (aka Karibik Frank) seinen musikalischen Lebensweg und hat nun sein Mixtape-Album „Mein Moneyfest“ auf Optik Records veröffentlicht! Dass Frankys Musik, seine Interpretation von Rap, nicht bloß ein Job ist, macht das neue Streetalbum deutlich, das auch das heiß ersehnte Feature mit dem Optik-Chef bekommt. In „Mein Moneyfest“ feat. Kool Savas wird das liebe Geld geradezu zelebriert, das Profitdenken findet bereits im zweiten Track „Schotter“ seine Fortsetzung und am Ende der ersten zehn Hörminuten ist jegliches Klischee, das mit Geld zu tun hat, auf lyrisch höchst akrobatische Weise ausgeschlachtet. Es folgen weitere Features mit Olli Banjo und Soe, die beide bouncen. „Click, Click“ ist ein würdiger Nachfolger seines gefeierten Hits „Staatsfeind Nr.1“ aus Kopfnicker-Zeiten, und „Kein Gee“ verfügt über eine eindrucksvolle Dramatik. Seine Bühnenpartner Amaris & Jifusi sind natürlich auch zu hören. „Nichts zu verlieren“ feat. Amaris (dazu gibt’s hier noch ’n passendes Video) ist eine wunderbare, sozialkritische Ballade, während „Stuggy Bullshit“ feat. Jifusi und „Stuttgart Story“ logischerweise typische Representer-Tracks sind, die beide trotz Schwabenhype (Anm. der Red.: Roly kommt aus Heidelberg) dank ihrer großartigen Melancholie zu meinen Lieblingstracks zählen. „Should be free” ist ein Track für die Ladies, vor allem durch die bombastische Hook von Fetsum ist das Stück schwer poplastig. Und da das Thema Frauen hier auch ganz subtil behandelt wird, gibt’s mit „Take me higher” feat. Amaris noch einen fabelhaften Lady-Tune. Ganz große Klasse ist auch „I Wanna Be High” – ich steh’ auf diesen Hook, und bei den Lyrics muss ich echt schmunzeln. Bezüglich Deepness sind auch das samplelastige „My Way“, das düster klingende „Es ist deins“ und „Untergang“ feat. Amaris besonders erwähnenswert. Das Outro ist wie schon beim letzten Album sehr ergreifend. Für die Produkion des Longplayers zeigen sich Shuko & P aka The Illuminatis, Sleepwalker, Gambit Ent., Sancho, Emjay, Brisk Fingaz, 7Inch und Michl Baur verantwortlich. Trotz des schon seit Beginn seiner Karriere vorhandenen Vielfaltsbonusses hat sich Franky Kubrick stark weiter entwickelt, vor allem wenn es um intelligent verschachtelte Wortspiele geht. Von typischen Spitter-Lines über persönliche Geschichten bis hin zu gesellschaftskritischen Storys ist alles dabei! Psychisch Frank.

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