Sonntag, 17. Dezember 2006

Mühe allein genügt nicht

Ernte 2006 – Guter Geschmack entsteht durch richtiges Trocknen

Das leckerste Gras wird eklig bis ungenießbar, sollte es falsch getrocknet und/oder zum falschen Zeitpunkt geerntet werden. Leider passiert es der/dem unerfahrenen HobbygärtnerIn immer wieder, dass sie/er Gerüchten und Halbwahrheiten übers Trocknen und Ernten aufsitzt (Beispiel: das Belassen der großen Blätter während der Trocknung verbessert das Aroma)und deshalb der Lohn der halbjährigen Pflege geschmacklich und in der Wirkung eher flach ausfällt. Deshalb gibt es zur (Outdoor)- Erntezeit ein paar theoretische Tipps, die das Erntedankfest verschönern könnten, wenn der Hanf-Anbau hier nicht illegal wäre.
Niemals sollte der Erntezeitpunkt anhand der roten/nicht roten Härchen bestimmt werden.
Die Faustregel 50 Prozent rote und 50 Prozent weiße Härchen kann getrost zu den urbanen Grow-Legenden gezählt werden. Zur Bestimmung des richtigen Erntezeitpunkts ist ein Taschenmikroskop der beste Helfer. Hiermit wird eine gut entwickele Blüte mitten aus der Pflanze genauer betrachtet, die Harztröpfchen auf den Trichomköpfen sind gut zu erkennen.
Anfänglich sind diese Tropfen klar wie Wasser, mit zunehmender Reife fangen erste Tropfen an, sich milchig zu färben. Das ist das Zeichen zum Ernten, stehen die Mädels länger, wandelt sich immer mehr THC in Cannabinol (CBN) um. Hanf, der viel CBN enthält, macht müde.
Außerdem sollte man an die Angaben zur jeweiligen Sorte genau beachten, die Erfahrungen der Samenbanken können gut als Orientierung genommen werden, ab wann man genauer hinsehen sollte.
Ist die Ernte vollbracht, geht es an Schnippeln, Lagern und Trocken. Beim Beschneiden sollten alle Blätter, die nicht konsumiert werden sollen, umgehend entfernt werden, gerade bei den Blütenblättern ist das individuell ganz verschieden. Ein späteres Entfernen ist eine elende Fummelei und dient weder der Ertragssteigerung noch der Geschmacksverbesserung. Dabei sollte beachtet werden, dass der „Grobschnitt“ (große, nicht harzige Blätter) und der „Feinschnitt“ (keine, harzige Schnittreste) nacheinander geschehen und somit getrennt zu Hasch, Öl und/oder Grasbutter weiterverarbeitet werden können. Die so beschnittenen Pflanzen werden kopfüber an einen dunklen, kühlen (auf jeden Fall unter 20 C°) Raum aufgehangen. Ein Ventilator, eventuell gekoppelt mit einer Zeitschaltuhr, (Betriebszeit: 15 Minuten pro Stunde) beugt Schimmel vor.
Auch das Gerücht, die Ladies seien verzehrbereit, sobald die Stiele knacken, hat so manchen seine Ernte vertrocknen oder zu früh eintüten lassen. Besser ist es, die Blüten selbst werden kontrolliert:
Nach fünf bis zehn Tagen (je nach Klima, Jahreszeit und Lage des Raums) können die ersten Blüten, sobald sie knacken, wenn man leicht auf sie drückt, vom Stängel geschnitten werden. Von dort wandern sie in eine passende, für die Menge nicht zu großeTupperware-Dose.Meist kommen die kleinen Buds ein paar Tage vor den großen an die Reihe. In der Dose werden sie vor dem Verschließen nicht einfach reingelegt sondern zusammengequetscht, das ist gut fürs Aroma. Ganz wichtig: Das Behältnis muss jeden Tag ein- bis zweimal gelüftet und der Inhalt gewendet werden. Geduld lohnt sich auch hier, lässt man seine Kräuter auf die Weise auf die gewünschte Rauchfeuchte heruntertrocknen, kann sich das Aroma zu 100 Prozent entfalten. Insgesamt sollte eine Wartezeit von vier Wochen vor dem Konsum eingehalten werden, das kostet so manchen zwar ein wenig Selbstbeherrschung, die sich im Nachhinein mit Sicherheit auszahlt.

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