Freitag, 6. Juli 2007

LABYRINTH ANDERSWO/SYLTz

„GenuSSlecken“

Das Leben kann auch Spaß machen in Schmerz, Erbrechen und Depression. Nicht dauerhaft, aber immerhin so lange, bis der ermittelnde Oberstaatsanwalt an der Fülle von aXXL`s publizierten Material über die strikt medizinische Verwendung von Cannabis schließlich verzweifelt, weil es von der hausinternen Anforderungsstelle für Büromaterialien keine CD´s mehr gibt, um die Fülle der vorhandenen Daten und Beweismittel zur Fundamentierung der Anklage ins Mp3-Format zu konvertieren.
Würde ja Scheiße aussehen, wenn zum Transport der überquellenden Akten und Erkenntnisse ein voller Gabelstapler in den leeren Gerichtsaal Einfahrt kriegen würde.
Was ebenfalls ScheiSSe aussieht, (derartige Wortspiele nimmt der Protagonist grundsätzlich nur in den Mund, wenn im restlichen Kopf vor lauter gut manikürtem Blütenmaterial kein Platz mehr für schönere Gedanken vorherrscht ), ist die Tatsache, dass eine dubiose, noch immer auf Erden wandelnde, 53jährige Virus-Rucksackbombe mit weiteren Gesundheits- Macken nunmehr auch noch darlegen soll, dass – wenn schon nicht die Gefährlichkeit von Cannabis ärztlich nachgewiesen werden kann – dann aber doch wenigstens bitteschön die Ungefährlichkeit medizinisch attestiert wird.
Wer das nicht schafft, ist „Genusskiffer“ und wird mit der ganzen Härte des Gesetzes verfolgt. „Genießer“ sind übrigens diejenigen Menschen, die absolut keine Angst mehr
beim Kiffen, Kaufen oder Anbauen empfinden und die sich von Allem und Jedem am Arsche lecken lassen, die ihrerseits nicht zulassen wollen, das man sich (selbst) (mal) gehen lässt.

aXXL lässt sich allerdings nicht lecken. Nicht von Allen und noch längst nicht von Jedem. Erst Recht nicht am Arsche! Von keinem Staats- oder anderen kranken Anwalt, der seine Arbeitsplatzerhaltung einem moralischen Gewissen vorzieht und dabei dem weltweiten Krieg gegen Drogen ähnlich unwesentliche Auswirkungen beimisst, wie wenn er sein Steiff-Plüschtier am wuscheligen Nackenfell aus Polyesterfaser krault.
aXXL wünscht sich schon allein deshalb nicht geleckt, weil seine pflanzliche Cannabis-Medikation rein gar nichts mit vage konstruierten „Konsumeinheiten“ zu tun hat. Das hat die Bestrahlung bei Krebs nämlich auch nicht. Oder gibt es bei gestreuten Karzinomen auch so etwas wie einen „Chemokeulen – Abusus“?
Die Unterstellung des „Genusskonsums“ ,bei gleichzeitiger Kenntnis einer seit 26 Jahren vorliegenden Hepatitis C und staatlicher Kanalisierung einer ehemals schweren Opiatsucht mittel Substitution, klingt derart weltfremd in den Ohren eines sehr gut sozial gestrandeten SYLTz-Asylanten, dass er beinahe zu beginnen glaubt, Anderswo`s Labyrinth könne sich ausgerechnet genau dort befinden, wo demnächst der Stapler röhrend um die Ecke donnert, um Tonnen von zusammengetragenen Argumenten gegen die globale Geißel Gras und ein paar jämmerliche Durchschnittswert-Hänflingspflanzen von A nach B zu bringen.
Wahrscheinlich ist A genauso provinziell und rückständig wie B, aber angesichts des drohenden Klimaschocks mit Hanfernte-Boom und zeitgleich stattfindenden, staatlich kaschierten Schockschwerenöten falsifizierender Argumentation gegen die Einführung eines finanziell profitablen Wirtschafts- und Gesundungswesens lässt sich der Kranke dann doch zur tatsächlichen Aufforderung verleiten: “Klei mi am Mors…!“

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