Freitag, 6. Juli 2007

G8ipfel

Mal wieder: grossstadtsurvivor retten die Welt

Die Aufregung war groß. Viele hatten Angst wir wären geschnappt worden. Denn den grossstadtsurvivorn der letzten Zeit fehlte immer: Ein Hinweis auf eine aktuelle Situation. Aber wir können euch beruhigen! Wir leben noch, wir waren nur sehr beschäftigt! Mit was? Ist doch klar: Wir mussten die Welt retten. Deshalb begannen wir im November 2006 von Berlin aus einen Tunnel nach Heiligendamm zu buddeln um dort den G8ipfel zu stürmen, die Tyrannen zu beseitigen und uns als Herrscher zu installieren. Wie ihr ja sicherlich nicht gemerkt habt, es hat geklappt.

Als wir erfuhren, dass der G8ipfel in Heiligendamm stattfindet, war klar, dass wird die Chance zur Eroberung der Welt. Also schmiedeten wir einen Plan, und der war so simpel wie einfach. Wir buddeln uns bis Heiligendamm, köpfen alle Staatsoberhäupter und setzen uns als Erben ein. Ausgerüstet mit Navigationssystem und zwei Löffeln starteten wir im November 2006 und schlagen pünktlich am 06. Juni 2007 den Weg nach oben ein. Doch als wir wieder das Licht der Welt erblicken, stellen wir fest, dass wir einen kleinen Fehler begannen haben: Statt in Heiligendamm tauchen wir in Bad Doberan auf! Vor dem Zaun.

Und da knapp vorbei auch daneben ist, bleibt nur noch Plan B. Wir schmeißen Schaufel und Navi weg, rennen zum nächsten Kiosk und kaufen ein paar Kästen Sterni.

Und jetzt? Infernalischer Lärm erfüllt die Luft. Bumm-Klatsch, Bumm-Klatsch, Bumm-Klatsch – TECHNO! Gerettet! Ruckzuck sind wir umringt von internationalen Hedonisten, plündern das Büdchen, bemalen den Besitzer, raven von dannen. Jede Brücke wird betanzt bis sie bricht. Eine nach der Anderen schneiden wir den Gipfel von der Außenwelt ab.
Ein Blick und ein Nicken und es ist klar, dass es ernst wird. Die Erstürmung des Zauns. Und weil wir die grossstadtsurvivor sind kommt in genau diesem Moment ein Heißluftballon vorbei. Der Ballon bringt uns über den Zaun. Er ist schon wieder dabei uns direkt ins Meer zu befördern, denn bedienen können wir Ihn selbstverständlich nicht. Mit Gedankenkraft herbeizaubern und im Flug aufspringen, klar, aber bedienen… Das erfordert, sich mit „Realität“ zu beschäftigen, worin wir noch nie gut waren.

Wir springen, winken, schreien. „Hilfe“, „Feuer“, „Drogen“, „Vergewaltigung“, „Hippies“ bis uns ein Schuss aus der Luft holt. Praktischerweise fallen wir genau auf unser Stealth-Schlauchboot, das sich, mittels der Software von K.I.T.T, da geparkt hat.
Mit dem Schlauchboot zum Strand und losgeflitzt. Sicher, die Polizei rennt hinterher. Aber wir haben einen Vorteil: Wir sind nackt! Und damit um ein Vielfaches schneller als die bepackten Uniformierten. Nackt, mit einer Flasche Sterni in der Hand jagen wir Richtung Hotel Kempinski. Komischerweise hält uns niemand mehr auf.
Die Wachmannschaften torkeln orientierungslos umher, ein Pförtner mit glasigem Blick öffnet uns die Tür und sagt „…mehr, wir müssen mehr…“.
Da trifft unser Blick eine Tafel. Die Anzeigetafel der verschiedenen Veranstaltungen. Als alte Hasen wissen wir sofort Bescheid was hier gespielt wird.

06:00-14:00 After Hour mit Sven Väth
14:00-20:00 AGs+Workshops:
Angela Merkel: Waschmittel und Cola: Rauschmittelersatz in der DDR
George W. Bush: Progressiver Kokainkonsum und Kriegsspiele als Selbstbewusstseinsersatz
20:00-Open End: fröhliches Restevernichten

Ok, das erklärt den chaotischen Zustand der Welt und die Intransparenz der G8: Das sind Hedonisten! Verpeilte, unorganisierte, ständig feiernde Hedonisten. Völlig unterwegs, die ganze Mannschaft. Oh man, das wir da nicht früher draufkamen.

Wir suchen nach einem Verantwortlichen und finden auf dem Restevernichterfloor nur noch einen Ansprechbaren, George persönlich. Wir ziehen sein Gesicht aus dem Berg Koks, gucken ihm tief in die Pupillen die das ganze Gesicht umrahmen und fragen was das soll. „Hnghnwt, ne hmnehm“ Danke George. Wir lassen sein Gesicht ins Koks fallen, nehmen den Schlüssel zum Weltherrschaftsraum und wollen uns schon auf den Weg machen, eine bessere Welt zu schaffen. Da sehen wir, was da noch so rumliegt. Wir hocken uns an die Telefone und naja, was sollen wir sagen. Der nächste gss erscheint vermutlich so gegen Ende des Jahres und ab dann gibt’s auch eine bessere Welt, aber erstmal gibts: PARTY!!!!!

Eure grossstadtsurvivor

P.S: Es gibt noch Reste! Mehr Infos im Hotel Kempinski in Heiligendamm oder unter www.grossstadtsurvivor.de

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