Montag, 4. August 2008

Alleinwohnsurvivor: Alleine wohnen – ein Überlebenshandbuch

grossstadtsurvivor

Du kriegst Heulkrämpfe, wenn du mal wieder die Socken deiner Mitbewohner im Kühlschrank findest? Fremdes Mobiliar weckt in dir den Wunsch es kaputtzuschlagen und anzuzünden? Du kannst deine Eltern sowieso nicht mehr leiden?

Dann wohn doch allein! Alleine wohnen, ein toller Spass für große und kleine ungeliebte Loser! Herzlich willkommen im Kreis der unabhängigen und mobilen Singles (die keiner mehr braucht)! Nein, so schlimm ist es doch gar nicht, nicht alle Alleinwohner haben keine Freunde und bekommen keine Sexpartner. Und ausserdem stellst du dich in eine legendäre Reihe mit so populären Alleinwohnern wie:

Oscar (aus der Mülltonne)
Godzilla (gab leider nur einen seiner Art)
dem Seelefanten aus Urmel
und 17 Millionen Hartz IV-Empfängern!

Alleinewohnen, wie mach ich das?

Schritt eins: Mutter benachrichtigen, dass man geht. Am besten schriftlich, könnte sonst anstrengend werden.

Schritt zwei: Zuständiges Arbeitsamt benachrichtigen, dass man jetzt Hartz IV braucht, weil man nämlich nun alleine wohnt.

Schritt drei: Mit Mutter vereinbaren, dass man Wäsche und Geschirr trotzdem noch vorbeibringen darf. (Auf keinen Fall auf „ach so grosszügige“ Geschenke wie eine Wasch- oder Spülmaschine eingehen – das ist eine Falle)

Schritt vier: Lebensnotwendiges besorgen: Bong, Dope, Schokolade.

Schritt fünf: Tür zu. So lange und intensiv wie möglich. Euch geht’s doch eigentlich ganz gut da drin. Und draussen reden bloss wieder alle über dich. Die planen doch was. Ne, ne, ist schon gut so. Tür zu.

Und was macht man dann den ganzen Tag?

Erfahrungen mit anderen professionellen Alleinwohnern zeigen die enorme Bandbreite der möglichen Freizeitbeschäftigungen: Saufen, Fernsehen, Wixen. Klingt super, oder?

Alleinwohnen macht einsam? Kein Problem: es gibt ja: Fernsehen, Dieter die weiße Maus (benötigt allerdings 12-15 Jahre Training an der Flasche), und die Zeugen Jehovas. Für Sportbegeisterte: den Hamster Elvis im Laufrad. Und in der allerletzten Not hilft MuFuTiKüPi – die Tiefkühlpizza als Freundschaftsersatz. Kann toll zuhören und ist anschmiegsamer als jede andere große Liebe.

Hilfreiche Tipps zur Bewältigung typischer Alleinwohnprobleme:

Statt Abwaschen: Auf die nächste Party warten und gegen Ende der Drogen erzählen, irgendwo in den Dreckkrusten sei noch Koks. Falls die nächste Party auf sich warten lässt: „Sogutwiesauber: Die Sprühdose mit Hautfarbe“ falls das gestapelte Geschirr die Dusche verstopft.

Statt Wäschewaschen: Immer heimlich die Klamotten der Sexualpartner anziehen, wenn man geht. Stets so gut wie frische Kleidung.

Alternativ: Geschirr und Wäsche bei der nächsten Orgie mit in die Wanne tun. Da diese aber gewöhnlich darin getunkte Dinge eher dreckiger als sauberer macht: alles einfach dunkelbeige färben- für „der-Fleck-muss-weg-Faschisten“ unter euch: dunkelbeige-marmoriert- macht Verfärbungen jeglicher Art unsichtbar.

Müll: Statt ständig den Müll runterbringen zu müssen, empfiehlt es sich, Bretterstege über die wohnungseigene Wertstoffsammlung zu legen. Bei Auszug einfach Hohlräume mit Beton auffüllen und alles weiß streichen.

Leergut: Leere Flaschen und alleinwohnende Singles – ein untrennbares Team. Damit man nicht ständig Leergut wegbringen muss, empfiehlt sich die Ausrede: „Wenn ich mal groß bin, will ich mir eine gigantische Bong daraus schmelzen lassen!“

Spätestens, wenn ihr kriechen müsst, um den Spalt zwischen Müllberg und Türsturz zu durchqueren und euch der Ausgang durch eure gesammelten Drecksocken versperrt wird, empfiehlt sich dann die Suche nach dem nächsten wohnflächenhaltigen Opfer. Dann vielleicht doch mal mit Mitbewohnern. Die räumen ihre Socken wenigstens in den Kühlschrank.

Viel Spass
eure grossstadtsurvivor

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