Mittwoch, 28. Oktober 2009

Ende, Gelände – auf ein Neues im nächsten Jahr

Die Hanf-Labyrinth Saison ist vorbei und der Hanf geerntet

Das Team um Platzwart Heiko hat den Abbau des Equipments erfolgreich hinter sich gebracht. Das Hanf Journal war auch vor Ort, hat ein ganz klein wenig beim Abbau geholfen und die Gelegenheit genutzt, ein Interview mit dem Greenkeeper vor Ort zu führen. Heiko, Kati, Gunni und der Rest vom Team haben fast vier Monate bei Wind und Wetter dafür gesorgt, dass die Arbeiten vorangingen, immer Ess- und Trinkbares für Unterstützer und Besucher vor Ort war. Sie haben die Wasseranschlüsse repariert, Wege vom Unkraut befreit, Klowagen gewartet und, und, und – kurzum, Heiko und das Team waren die „Seele des Hanflabyrinths“.
Um auch unseren Lesern einen kurzen Rückblick auf den Berliner Hanfsommer zu gewähren, hat sich Heiko nach vier Tagen Arbeit im Dauerregen in unser warmes Büro begeben und ein wenig über die vergangene Saison erzählt.

Hanf Journal: High
Heiko: High
Ha Jo: Erzähl doch mal kurz von Anfang an, wie sich das mit dem Hanflabyrinth so entwickelt hat:
H: Bevor ich anfange, muss ich zuerst all den fleißigen Helfern danken, die das Projekt durch ihre ehrenamtliche Unterstützung erst möglich gemacht haben.
Angefangen hat es ein wenig anders als erwartet, wir mussten eine Menge improvisieren.Wir hatten kaum Werkzeuge und mussten alles per Hand machen, sogar die Pfade ins Labyrinth haben wir per Hand angelegt, das war schon heftig.
Ha Jo: Aber auch verschlungene Wege führen zum Erfolg?
H: Wie gesagt, alles kam anders, war aber trotzdem schön. Wir hatten ein sehr positives Presseecho und so auch oft Medienverteter/innen zu Besuch. Und natürlich Besucher. Viele Schulklassen und Familien haben die einmalige Gelegenheit genutzt, sich auf dem Berliner Stadtgebiet über die vergessene Nutzpflanze Hanf zu informieren, sich zu verlaufen oder einfach ein wenig in der Natur zu entspannen. Allein dadurch haben wir doch unser Ziel mehr als erreicht.
Ha Jo: Wie viele Leute haben gefragt, ob man den Hanf rauchen kann?
H.(grinst): Zu viele, gerade bei jugendlichen Besuchern war das die meist gestellte Frage. Dabei musste man nur auf die überall aufgestellten Tafeln schauen, um zu erfahren, dass es sich nicht um THC-haltigen Hanf handelte.
Ha Jo: War die Polizei auch mal zu Besuch?
H: Öfter. Ganz am Anfang kamen ab und zu Streifen vorbei, die wissen wollten, was wir da machen. Die waren freundlich, haben dann aber wohl ihre Kollegen in Zivil informiert. Die waren anfangs ziemlich unfreundlich und wollten sogar, dass wir alle Hanfpflanzen, die nicht direkt auf dem Feld stehen, ausreißen. Wir hatten da so eine Art Schutz- und Werbehecke zur Straße hin, die sollte weg. Aber wir haben es einfach stehen gelassen, immerhin gehört der Hanf ja auch dem Bauern, der das Feld angemeldet hat, nicht uns. Wenn es sie stört, sollen sie es doch selbst wegmachen, wir waren uns keiner Schuld bewusst. Nach ein paar Wochen wurden aber auch die zivilen Beamten freundlicher und die Hecke hat nicht mehr interessiert. Vorbeigeschaut haben sie trotzdem bis zum Schluss.
Ha Jo: Zum Schluss durftet ihr sogar noch zwei fette Parties machen?
H: Ja, das war cool. Nachdem besonders die Anlieger anfangs sehr skeptisch waren, vor allen Dingen hatten sie Angst, wir machen zuviel Krach, haben sie mit der Zeit mitbekommen, dass wir hier nicht feiern, sondern ackern. Im Laufe des Sommers gab es nie einen Anlass, sich über unser Verhalten, sei es durch Müllentsorgung, Lärmbelästigung oder Sonstiges, zu beschweren.
So haben wir uns beliebt gemacht und konnten Ende August und Mitte September noch zwei fette Parties feiern – alle waren zufrieden, die Nachbarn kamen auf ein Hanfbier, einfach schön.
Ha Jo: Gibt es auch ein Hanflabyrinth 2010?
H: Wir haben vor, durch Nutzhanf wieder eine Fläche auf dem Berliner Stadtgebiet von Umweltgiften zu befreien und den Boden zu verbessern. Die Späth‘sche Baumschule, der Besitzer des Geländes, ist mit dem diesjährigen Ergebnis hochzufrieden. Der Boden ist jetzt wieder für ihren Betrieb nutzbar. Kommendes Jahr soll alles noch besser, größer und professioneller als in diesem Jahr werden. Wir haben aus den Fehlern gelernt, die Crew ist hoch motiviert und unsere Ambitionen sind noch größer als im Mai. Wir wollen definitiv weitermachen.
Ha Jo: Dann wünschen wir viel Erfolg für das kommende Jahr, natürlich könnt Ihr auch 2010 auf unsere Unterstützung zählen. Danke für‘s Interview.
H: Ich danke für die Einladung und den Kaffee im warmen Büro. Bitte lass mich noch kurz erwähnen, dass wir ab sofort Paten für das Hanflabyrinth-Berlin 2010 suchen. Grüße an alle Leserinnen und Leser da draußen, wir sehen uns hoffentlich im nächsten Jahr.

Patenschaften fürs Hanflabyrinth 2010 gibt es unter mze@sowjet.de

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