Donnerstag, 13. Januar 2011

Die Hanfberatung im Hanf Journal: Erste Hilfe für Kiffer

Kascha ist per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.

Johannes (ohne Alter, aus Frankfurt) hat eine Frage
„Hallo Kascha!
Da man immer mehr von Brix-Gras bekommt, frage ich mich erstens, aus was genau besteht Brix? Also ich suche die genauen chemischen Verbindungen! Dass ein Kunststoff, Zucker und Hormone drin vorkommen ist mir bekannt. Des Weiteren frage ich mich, was bei oraler Aufnahme von Brix-Gras im Körper geschieht (z.B. beim Backen). Mit Zucker gestrecktes Gras sollte dann doch eigentlich nicht schädlich sein, oder sehe ich das falsch? Ich will mit meiner Frage Brix keinesfalls verharmlosen. Es geht mir nur um die reine Information. Ich weiß gerne mehr über das, was mir das Leben schwer macht! Danke für eine hoffentlich zufriedenstellende Antwort.“

Kascha antwortet:
„Hi Johannes,
ich kann verstehen, dass du genau wissen möchtest, was da eigentlich mit dem Gras, das du rauchst oder oral konsumierst, los ist. Gerade bei Brix und anderen Streckmitteln wie sogar Blei kann dich dieses Wissen vor ernsthaften Schäden bewahren.
Tatsächlich: Gras, das mit einer Zuckerlösung beträufelt wurde, um eine Gewichtszunahme zu erzielen (das gilt auch für Salzlösung), ist beim oralen Konsum dadurch nicht gesundheitsschädlicher als es Salz oder Zucker ohnehin sind. Leider gibt es aber Beimischungen, bei denen zu deutlich mehr Vorsicht zu raten ist: Brix besteht nicht nur aus Zucker und bestimmten Wachstumshormonen, sondern auch aus einem so genannten flüssigen Polymer – das ist ein Kunststoff, der an der Luft hart wird. Beim Verbrennen sondern solche Stoffe unter Umständen gesundheitsschädlichen Rauch ab, der mit dem normalen Rauch des Joints inhaliert wird. Daher ist davon auf jeden Fall abzuraten, wenn man den Verdacht hat, dass das Gras mit Brix gestreckt ist. Wie diese Stoffe sich bei oraler Aufnahme auswirken, ist bislang nicht ausreichend untersucht, ich würde aber zunächst davon ausgehen, dass solche unverdaulichen Kunststoffteile sich nicht dazu eignen, gegessen oder getrunken zu werden. Ein anderes, immer beliebteres Streckmittel, das nicht so einfach zu erkennen ist wie Brix, ist ein Phosphor-Kalium-Dünger, der aber eine dem Brix ähnliche Gewichtszunahme beim damit gestreckten Gras ermöglichen soll. Auch bei diesem Streckmittel ist davon auszugehen, dass es aus gesundheitlichen Gründen ratsam ist auf das Rauchen oder den oralen Konsum zu verzichten. Beliebt zum oralen Konsum ist bei vielen vor allem Haschisch, das seit Jahren in einer relativ gleichbleibenden Qualität und ohne größere Streckmittelskandale auf dem Markt ist und sich zum Beispiel zum Backen auch besser dosieren lässt als Gras. Auch wenn die gesundheitlichen Risiken des oralen Konsums von Brix oder P/K-Dünger unter Umständen noch nicht ausreichend erforscht sind, würde man vermutlich andere Lebensmittel, in die Pflanzenhormone und -Dünger gemischt sind, schon aus gesundem Menschenverstand eher meiden, da diese einfach keine Nahrungsmittel sind.

Timo (ohne Alter und Wohnort) möchte wissen:
„Hey Kascha,
hab mal eine Frage, und zwar möchte ich wissen, welche Auswirkung eine UV-Lampe in meiner Box haben würde. Muss man die von Anfang an dazu hängen oder geht das auch mittendrin? Na ja, dann bis die Tage, macht weiter so!“

Kascha antwortet:
„High Timo,
eine UV-Lampe dient dazu, die Pflanze mit den ultravioletten, also kurzwelligen, Anteilen, die normalerweise im natürlichen Lichtspektrum vorkommen, zu versorgen. Üblicherweise werden zum Indoor-Anbau Hochdrucklampen verwendet, die idealerweise auch weit ins blaue Lichtspektrum hinein reichen, um ein möglichst natürliches Licht sicher zu stellen. Hat man eine solche Lampe, die aber ein eher rotes Licht liefert, kann man optional in der Wachstumsphase eine UVB-Lampe dazu stellen, um das Resultat zu verbessern. Da die Pflanzen in der Blütezeit ab August natürlicherweise bei kürzer werdenden Tagen eher ein rotes Licht bekommen, wird UVB-Licht in dieser Zeit weniger, maximal 8 Stunden am Tag benötigt, daher ist es sinnvoll, die UV-Lampe direkt von Anfang an zu der Beleuchtung dazu zu hängen, um die UV-Lichtversorgung besonders in der Wachstumsphase sicher zu stellen.“

Max (ohne Alter und Wohnort) fragt:
„Hiiilfe…
Und zwar ich hab mich mal über das Homegrow´n schlau gemacht und das gefällt mir auch alles ganz super und toll … aber die Stromkosten sind ja wirklich enorm. Da kamen mir LEDs spontan in den Sinn. Es gibt ja wirklich viele Anbieter von „Grow-LED´s“ aber geht das überhaupt bzw. lohnt sich das? Könnt ihr das eventuell mal testen bzw. falls ihr schon Erfahrung habt, mir diese mitteilen? Würde mich freuen … schon mal danke.“

Kascha antwortet:
„Hallo Max,
der Stromverbrauch beim Growen ist nicht nur ein Geldproblem: Über plötzlich stark ansteigende Telefonrechnungen wundern sich auch die Stromversorger, so sind schon einige Indoor-Plantagen durch ihren Energiehunger aufgeflogen. Der Anbau von Hanf, insbesondere wenn er THC-haltig ist, ist in Deutschland strafbar und ich möchte dich hier nicht nur vor den Risiken warnen sondern auch darauf hinweisen, dass ich dir hier keine Tipps für das Begehen von Straftaten geben kann. In der Tat gibt es mittlerweile eine Reihe von LED-Growlampen, die aber überwiegend eher als Spielzeug anzusehen sind. Bei den Modellen, die tatsächlich ein erfolgreiches Growen ermöglichen, die in der Regel aber auch relativ kostenintensiv in der Anschaffung sind, erhält man pro Watt Stromverbrauch nicht mehr Ernte im Vergleich zu herkömmlichen Lampen. Dafür ist aber das absolute Resultat etwas geringer, da die Lampen ja insgesamt weniger Leistung liefern. Außerdem können die Lampen näher an die Pflanzen gehängt werden, da sie wesentlich weniger Hitze produzieren als herkömmliche Leuchtmittel, die zum Growen eingesetzt werden. Genau genommen ist die Idee zwar gut und möglicherweise zukunftsweisend, jedoch ist die Technik noch nicht so weit, zuverlässig mit LEDs ein natürliches und ideales Lichtspektrum zu schaffen – bis dahin sind LEDs zwar eine zunächst Strom sparende, aber eben noch nicht zufrieden stellende Alternative zur Beleuchtung zum Beispiel mit Natriumdampflampen.“

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