Mittwoch, 7. Juli 2010

Die Hanfberatung im Hanf Journal – Erste Hilfe für Kiffer

Kascha ist per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.

Jonas (20) aus Hamburg möchte wissen:
„Hi Kascha,
ich habe mal eine Frage. In letzter Zeit passiert es mir immer häufiger, dass ich, wenn ich mir einen Joint anzünden muss, niesen muss. Ist das eine Gräserallergie? Aber Gras heißt doch nur so und ist nicht wirklich ein Gras? Jedenfalls wird das meist auch irgendwann wieder besser, nur wenn ich anzünde, muss ich so 1 oder 2 mal heftig niesen.“

Kascha antwortet:
„Hallo Jonas,
das kann eine Allergie sein, muss aber nicht. Du hast Recht: Cannabis gehört nicht zu den Gräsern, auch wenn es so genannt wird. Andererseits sind die (Blüten-)Pollen auch nicht das, was man so als „Pollenhasch“ auf dem Markt bekommt, in der Umgangssprache bleibt eben oft einiges unklar: Cannabis wird ja auch gern als Rauschgift bezeichnet, obwohl es wesentlich weniger giftig ist als manche Nahrungsmittel.
Wenn das Gras (also das, was du rauchst) vor der Ernte ein wenig bestäubt worden ist, können Blütenpollen noch an der Blüte sein und beim Bauen auch überall ans Paper gelangt sein – hältst du nun den Joint direkt unter deine Nase, wirbelst die Pollen durch das Anzünden auf und hast eine Tendenz zur Pollenallergie, dann kann das wohl möglicherweise ein oder zwei Nieser verursachen. Genauso möglich ist aber auch, dass sich ein wenig Rauch in deine Nase schleicht und dort „kitzelt“, was die Nase zu einer Abstoßreaktion veranlasst: auch dann musst du niesen. Das kennst du, wenn dir z.B. Staub in die Nase kommt. Du kannst ja mal probieren ob du das gleiche Problem auch beim Haschisch-Rauchen hast – denn wie gesagt, selbst Pollenhasch enthält nicht wirklich Pollen, und wenn du wirklich eine Allergie hast, sollten sich die Symptome bei Haschisch gar nicht oder deutlich weniger zeigen.“

Charlotte (18) aus Leipzig möchte wissen:
„Hallo Kascha,
ich habe in letzter Zeit einigen Stress mit meinen Eltern. Seit sie mal in meinem Zimmer lange Papers gefunden haben (ich habe ihnen erzählt, die hat eine Freundin bei mir vergessen) ging das los: Jeden Abend, wenn ich nach Hause komme, behaupten sie, ich habe rote Augen (selbst wenn ich gar nichts geraucht habe) und nun sagen sie, wenn das noch mal vor kommt, dass ich mit roten Augen und angeblich „nicht ansprechbar“ nach hause komme, gehen sie mit mir zum Arzt und machen einen Drogentest. Dürfen die das überhaupt? Und was ist da wie lange nachweisbar? Ich kiffe nur, und das auch nicht jeden Tag.“

Kascha antwortet:
„High Charlotte,
es ist schade, dass viele Eltern es immer noch lieber sähen, wenn ihre Kinder Bier trinken statt zu kiffen. Du musst aber auch verstehen, dass sie wahrscheinlich vermuten, dass dies der Einstieg zu einer Drogenkarriere ist, an deren Ende du sie beklaust und mit einer Nadel im Arm am Bahnhof wohnst – ein Bild, das leider von offizieller Seite immer noch oft genug unterstützt wird.
Zuerst einmal bist du 18 Jahre alt – deine Eltern können dich als erwachsene Person also nicht zu einem Drogentest zwingen. Da du aber irgendwie mit ihnen zurecht kommen musst, gibt es an dieser Stelle zwei Möglichkeiten: Entweder versuchst du, offen mit ihnen über deinen Konsum zu sprechen und ihnen ihre Ängste zu nehmen – oder du machst den Test und versuchst ein negatives Testergebnis zu bekommen.
Dazu gibt es verschiedene Testmethoden für unterschiedliche Zwecke. Der billigste ist der Schweiß-/Wischtest, den es in der Apotheke gibt und den Konsum ca. in den letzten 12 Stunden nachweisen kann. Etwa das gleiche kann auch ein Bluttest – wobei es dort auch möglich ist nach THC-Abbauprodukten zu suchen, die etwa 6-10 Wochen nachweisbar sind. Etwa so lang ist wiederum auch die Nachweisdauer bei Urinproben. In Haarproben, die wohl mit die teuerste Nachweismethode sind, kann THC noch mehrere Jahre nachgewiesen werden – man spricht ca. von 1 Monat pro 1 cm Haarlänge. Im Internet findest du Tipps, wie du im Falle eines Blut- oder Urintests die Nachweiszeit verkürzen kannst, z.B. kannst du durch Sport und reichlich Flüssigkeit das im Fettgewebe gelagerte THC-Abbauprodukt schneller aus deinem Körper bekommen.“

Sascha (19) aus Berlin möchte wissen:
„Hi Kascha,
letztens habe ich im Park bestimmt 4 Stunden in der Sonne gesessen und dabei so 3 Joints mit Freunden geraucht. Als ich dann aufstehen wollte, ist mir plötzlich kurz schwarz vor Augen und ein wenig schwindelig geworden und ich habe bestimmt eine halbe Stunde gebraucht bis ich mich fit genug gefühlt habe, wieder Fahrrad zu fahren. Das ist mir vorher noch nie passiert – liegt das am Kiffen oder an der Sonne? Und kann man was machen, damit man das besser verträgt?“

Kascha rät:
„Hi Sascha,
im Sommer vier Stunden oder länger in der Sonne zu sitzen, belastet, gerade wenn man das nicht gewohnt ist, unter Umständen ziemlich den Kreislauf. Außerdem berichten viele Kiffer, dass es bei ihnen im Sommer stärker wirkt als im Winter, wenn es kalt ist. Sommer und Sonnenschein sind auf jeden Fall ein Setting, das die Cannabiswirkung unterstützt, und man ist dann unter Umständen entspannt genug, dass schnelle Bewegungen erst ein mal erfordern, dass der Körper wieder in Gang kommt. Wenn man nicht genug getrunken und zu wenig oder zu viel gegessen hat, kann sich dieser Effekt noch verstärken. Prinzipiell kann ich dir also zunächst raten, dich auch gelegentlich mal in den Schatten zu setzen. Ansonsten solltest du ausreichend trinken, hilfreich sind auch koffeinhaltige Getränke wie Cola oder Eistee.
Je belastbarer dein Körper ist, desto besser steckt er so etwas auch weg. Je sportlicher du bist, desto sportlicher ist auch dein Kreislauf. Woran es also bei dir genau gelegen hat, kann ich dir nicht sagen, vielleicht kannst du dir mit den Hinweisen die ich dir gegeben habe selbst ein Bild machen, was los gewesen sein könnte. Ich würde dir jedenfalls empfehlen, erst ein mal vorsichtiger zu sein – wenn man erst einmal umkippt und auf sein Fahrrad fällt, hat man den Schaden. Vielleicht war es Tagesform, vielleicht war es einfach ein bisschen zu viel von allem – sollte dir das häufiger passieren und auch bei weniger starker Belastung, würde ich dir auf jeden Fall raten, dich noch einmal genauer damit zu beschäftigen.“

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