Mittwoch, 30. März 2011

Schöne Neue Welt – Stromzähler 2.0

Energiesparen

Derzeit denkt wohl jeder über seine Stromquelle nach und fragt sich, wo er mögliche Einsparungen vornehmen könnte. Stromversorger modernisieren aus dem selben Grunde ihre Stromzähler von altbekannten Drehradzählern zu technisch weitaus höher entwickelten digitalen Zählgeräten. Mittlerweile sind sie sogar zur Pflichteinrichtung in Neubauten geworden, die mit sekundengenauen Messungen über den Stromverbrauch der Bewohner informieren und Stromfresser im System sofort entlarven. Die Übermittlung der Daten soll Stromspitzenlasten vermeiden und die Netze besser steuerbar machen, stellt aber einen tieferen Eingriff in die Privatsphäre der Nutzer dar, als es vorerst den Anschein macht. Schließlich lassen sich direkte Rückschlüsse auf die Lebensgewohnheiten der Kundschaft anstellen und deren Tagesabläufe ließen sich widerspiegeln.
Das sagen zumindest einige Experten wie auch Juristen, denen ein solch immenser Eingriff in die Privatsphäre des Eigenheimes recht unheimlich erscheint. So wäre es möglich mit entsprechender Software das Verhalten in der Privatwohnung in ungeahntem Maße nachzuvollziehen und auszuwerten, sagt Patrick Breyer, Jurist aus dem hessischen Wald-Michelbach. Daher habe er eine Petition ins Leben gerufen, die sich gegen ein Gesetz von 2008 wendet, dass die Pflicht vom Einbau digitaler Stromzähler in Neubauten bestimmt. Seit Januar 2010 fallen auch sanierte Altbauten unter das Gesetz.
In Breyer´s Petition wird gefordert, dass Kunden sich frei entscheiden dürfen, auf welche Art sie ihren Strom gezählt bekommen. Schließlich bestehe die Gefahr des Missbrauchs empfindlicher Daten, die zum Beispiel auch über Reisetätigkeit und Abwesenheit der Kundenschaft Auskunft geben würden. Polizei und Kriminelle hätten ein gleichwertiges Interesse an den sensiblen Persönlichkeitsmerkmalen, die durch den Stromverbrauch ermittelt werden könnten. Es ließe sich anhand der gesammelten Daten problemlos feststellen, bei welchem Bürger immer um die gleiche Zeit der Stromverbauch einige Stunden lang „verräterisch“ ansteigt.
Laut einer repräsentativen Umfrage vom Mai letzten Jahres hätten fast zwei Drittel der Bürger Bedenken gegen die digitale Datenerfassungen, da eine Kontrolle über die eigenen Daten nicht möglich sei. Da es mittlerweile verschiedene Modelle auf dem Markt gibt, hat sich die Bundesregierung dazu entschlossen, für einen einheitlichen Standard in Sachen Sicherheit und Datenschutz Sorge zu tragen. Das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik(BSI) soll nun, neun Monate nach dem Inkrafttreten des Gesetzes, das den Einbau vorschreibt, ein einheitliches Schutzprofil für diese Geräte entwickeln.

Ende Januar wurde der Entwurf eines solchen Schutzprofils vorgestellt. Es gehe dabei vorrangig um eine Bedrohungsanalyse und die Beschreibung von Anforderungen, welche die Geräte erfüllen müssten. Ende diesen Jahres sollten diese fertig gestellt sein und den Anbietern die Möglichkeit zur Zertifizierung ihrer Geräte ermöglicht werden.

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